Ice, Ice, Baby!

Die Eisheiligen bezeichnen eine Periode im Mai, in der es noch einmal extrem kalt werden kann. Sie finden regional unterschiedlich, im Norden an drei, im Süden an fünf Tagen statt. Bei uns in Franken ist die Zeit der Eisheiligen vom 11.05 – 15.05.

  

Woher kommen die Eisheiligen?

Sie gehen zurück auf historische Aussagen von Bauern, die von extremen Kälteeinbrüchen an den Namenstagen von frühchristlichen Bischöfen und Märtyrern berichteten. Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia. Daher die Namen.

  

Aber warum kann es im Mai noch einmal so kalt werden?

Ganz einfach. Wie auch in diesem Jahr sind im Mai die Temperaturen auf dem Festland bereits sehr hoch gewesen. Das Meer aber erwärmt sich langsamer, wodurch Tiefdruckgebiete entstehen. Warme Luft strömt nach Norden und von den Polargebieten kommt eiskalte Luft zu uns. Das erklärt auch, warum im Norden die Eisheiligen kürzer sind als bei uns. Denn es dauert bis die Luft aus dem Norden im Süden angekommen ist.   

Was bedeuten die Eisheiligen für uns?

Diese kalte Luft ist aber weniger für uns Menschen gefährlich, als für unsere Natur. Gerade in den heutigen Zeiten des Klimawandels sind die meisten Pflanzen schon sehr weit mit dem Austrieb. Wie eben auch unsere Reben. Wenn es dann friert, kann es passieren, dass der Frost die neuen Triebe der Reben zerstört. Sind diese zerstört, hat man kaum mehr Aussichten darauf, dass sich wieder Triebe nachwachsen. Und selbst wenn, dann bilden sich in der Regel nur noch Triebe, die keinen Fruchtansatz mehr aufweisen. Der Schluss: Es gibt keine Trauben im Herbst und damit keinen Wein.

 

Auch wenn wir heute oftmals alte Bauernregeln wie „Pflanze nie vor der Sophie“ als überholt abtun, zeigt sich mit den Eisheiligen, dass sie ihre Berechtigungen haben.

 

Glücklicherweise hat es uns in diesem Jahr mit den Eisheiligen nicht erwischt, sodass einem guten Jahrgang 2020 bis jetzt nichts im Wege steht.

 

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